Mit dem Begriff Heilige Drei Könige bezeichnet die katholische Tradition die in der Weihnachtsgeschichte des Matthäus-Evangeliums erwähnten Weisen aus dem Morgenland. Ihr Gedenktag in der katholischen Kirche ist der 6. Januar,der umgangssprachlich so genannte „Dreikönigstag“.
Das zweite Kapitel des Matthäusevangeliums berichtet im Rahmender Erzählung von der Geburt Jesu Christi in Betlehem über die Verehrung des Neugeborenen durch Μάγοι από ανατολών (griechisch, Magoi apo anatolôn, Magier aus dem Osten).Magoi wird im Griechischen allgemein für Magier verwendet, aber auch konkret für die iranisch-medische Priesterkaste aus dem medischen Priesterstamm der Mager,die bei Herodot, Strabon und Philo von Alexandria erwähnt sind. Deshalb könnte an persische oder auch chaldäische Sterndeuter gedacht sein. Für Math. zentral ist aber nicht ihre genaue Herkunft, sondern sie repräsentieren die Welt der Heiden. Das ist auch daran erkennbar, dass sie nach dem neugeborenen König der Juden suchen,ein Begriff, der bei Math. nur von Heiden verwendet wird.
Die Magier haben den Aufgang seines Sterns beobachtet und kommen nach Jerusalem, um dem neugeborenen König zu huldigen. Hier ist offensichtlich an einen persönlichen Sternund noch nicht an einen Wanderstern gedacht. Die Magier kommen zuerst nach Jerusalem. Hier wird die Reaktion der politischen und religiösen Aristokratie auf die Geburt des Messias geschildert:„sie erschrecken“ Sie beauftragt König Herodes sogar, zurückzukehren und ihm genau den Aufenthaltsort des Kindes zu verraten – eine Vorbereitung der Erzählung vom Kindermord in Bethlehem
So legt Math. bereits in der Einleitung des Evangeliums die Grundlage für das zentrale Motivder Ablehnung des Messias durch sein eigenes Volk. Die Magiea folgen wieder dem Stern, der jetzt als Wanderstern erkennbar ist. Er führt sie nach Bethlehem und bleibt dort stehen. Im Unterschied zum Lukasevangelium (Luk. 2,7) spricht Math. von einem gewöhnlichen „Haus“. Die Magier freuen sich und bringen ihre Gaben dar:Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Als Namen kommen in der lateinischen Tradition ab dem Anfang des 6. Jahrhunderts Variationen von
• Caspar
• Melchior
• Balthasar
vor. Dagegen heißen sie
• bei den syrischen Christen:
Larvandad - Hormisdas - Gushnasaph
• bei den Armeniern: Kagba und Badadilma
• bei den Äthiopiern:
Tanisuram, Mika, Sisisba und
Awnison, Libtar, Kasäd.
Im 14. Jahrhundert glaubte man im christlichen Abendland, die Welt bestehe aus drei Kontinenten, nämlich Europa, Asien und Afrika. Daher verbreitete sich die Anschauung, die drei Könige symbolisierten die drei Kontinente. Da man Afrika zu dieser Zeit in der Regel mit dem von den Griechen als schwarzes Land bezeichneten Nordostafrika identifizierte, wurde der Vertreter Afrikas in der künstlerischen Darstellung zum Mohren. Dabei wird meistens der jüngste König Caspar auch als dieser Mohr bezeichnet. Doch finden sich bereits in anderen frühen Quellen Melchior und mitunter auch Balthasar als die Vertreter Afrikas. Diese Uneinheitlichkeit findet sich auch noch in neueren Traditionen und literarischen Darstellungen.Von den Anfangsbuchstaben ihrer Namen leitete man Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts die Wörter „Christus mansionem benedicat“ (wortwörtlich übersetzt: Christus diese Wohnung segne) als christlichen Segensspruch ab, den die Sternsinger heutzutage neben die Haustüren schreiben.
Die Kirche feierte über Jahrhunderte den Jahresbeginn an "Epiphanias" (6. Jänner, Dreikönigstag), an dem Tag, an dem Jesus in den Wassern des Jordans getauft worden sein soll.Sie konnte sich jedoch mit diesem Datum nicht durchsetzen, wenn auch im bäuerlichen Leben der Dreikönigstag bis ins 20. Jahrhundert als festlicher Jahresanfang galt. Ganz wichtig an diesem Tag war der Kirchgang. Der Pfarrer weihte das Wasser, das die Bauern in die Kirche brachten. Mit diesem "Dreikinigswasser" wurden nach dem Kirchgang die Felder abgegangen und besprengt, dass alles gut und reichlich gedeihen möge. Gelegentlich wurde auch der Sprengbesen im Stall aufbewahrt, in die Erde gesteckt oder auf einem Baum gehängt. Am bekanntesten ist wohl das "Sternsingen", mit dem etwa seit dem 16. Jh. die offiziellen Segenswünsche überbracht wurden. Mit geweihter Kreide wurde C+M+B an die Türen oder Fenster geschrieben, oft fälschlich als Caspar, Melchior und Balthasar - die vermeintlichen Namen der drei Könige - interpretiert. Die drei Buchstaben bedeuten "Christus Mansionem Benedicat" (Christus schütze dieses Haus). Manchmal malte man nur drei Kreuze auf. Heute ziehen Jugendliche der Katholischen Jungschar oder Ministranten von Haus zu Haus und sammeln für karitative Zwecke.
von Mag. Anton Prock
Der Stern führte die drei Magier zuerst zum Herodes.
Warum eigentlich? Damit so viele Kleinkinder durch Herodes Hand sterben?
Ich frage mich jetzt, kam dieser Stern wirklich von Gott?
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